Bildung in der digitalen Welt

Die Landesinitiative n-21: Schulen in Niedersachsen online e. V. ist vom Niedersächsischen Kultusministerium mit der Entwicklung der niedersächsischen Bildungscloud beauftragt worden. n-21 bietet seit dem 01.02.2017 für die Dauer einer auf zwei Jahre angelegten schulischen Kernprojektzeit 25 weiterführenden Schulen aller Schulformen (ABS und BBS) die Gelegenheit zur Mitarbeit und Beteiligung an iterativer Entwicklung und Pilotbetrieb der niedersächsischen Bildungscloud.
Dabei stellt das Projekt eine Kombination pädagogischer und ausstattungsbezogener Inhalte dar: im vorgenannten Zeitraum soll der Prototyp einer Niedersächsischen Bildungscloud auf der Basis der definierten schulischen Anforderungen entwickelt und wissenschaftlich evaluiert werden.
Auf der pädagogischen Seite wird das kollaborative Lernen von Schülerinnen und Schülern im Unterricht und außerhalb von Unterricht im Mittelpunkt stehen. Hierzu gilt es mediengestützte Lehr- und Lernarrangements zu schaffen, in denen Personen gemeinsam in einer Gruppe lernen und allen Gruppenmitgliedern eine aktive Beteiligung ermöglicht wird. Dabei sollen alle relevanten und bislang an den Schulen zum Einsatz kommenden digitalen Lern- und Arbeitsplattformen integriert sowie weiterhin genutzt werden und im Zuge einer cloudtypischen Bereitstellung von Daten zur schulübergreifenden Netzwerkarbeit zur Verfügung stehen.
Im Rahmen der ausstattungsbezogene Komponente wird von den am Projekt beteiligten Schulträgern erwartet, dass sie an ihren Projektschulen für eine ausreichende Breitbandanbindung sorgen und die Schulgebäude im notwendigen Umfang mit WLAN-Accesspoints zum Arbeiten mit mobilen Endgeräten im Bring-Your-Own-Device-Konzept ausstatten. Angelegt als distributive Cloud werden das Webhosting, die Bereitstellung der an Schulen benötigten Software, die IT-Infrastruktur, die IT-Administration und weitere Dienstleistungen wie Wartungsarbeiten und Updates, durch das Rechenzentrum des jeweiligen Schulträgers sichergestellt werden müssen. Damit soll u. a. erprobt werden, inwieweit durch dieses Modell den beteiligten Schulträgern und Schulen Anschaffungs- und Betriebskosten erspart und allen Kostenträgern Synergieeffekte bezüglich der IT-Administration ermöglicht werden. Die Schulträger wirken ebenfalls in den Projektarbeitsgruppen mit.
Schulauswahl
Aus einem aufwändigen Interessenbekundungsverfahren im November 2016 konnten pünktlich zum eigentlichen Projektstart am 01. Februar 2017 insgesamt 15 allgemein bildende Schulen und 10 berufsbildenden Schulen als direkte Projektschulen gewonnen werden.
Aus der Gruppe der weiteren Bewerberschulen konnten zusätzlich noch – mit abgestuften Rechten – insgesamt 18 weitere Schulen als sog. Projekt-Follower- Schulen mit aufgenommen werden. Das Besondere: Alle diese Schulen haben eine verbindliche Zusage ihres Schulträgers beigebracht, die notwendige IT-Infrastruktur zu finanzieren. Dabei liegt in der Bereitstellung einer leistungsfähigen Breitbandanbindung die derzeit größte Herausforderung. Besonders wichtige Ergänzungen der Projektbeteiligten stellen das Studienseminar für Grund-, Haupt- und Realschulen in Stade und das Studienseminar für das Lehramt an berufsbildenden Schulen in Hannover – als Projektseminare – dar. Über deren Projektbeteiligung soll die Integration „digitaler Bildungsinhalte“ in die zweite Phase der Lehrerausbildung unterstützt werden. Insgesamt konnte eine für das Land Niedersachsen repräsentative Auswahl von Schulen, Schulträgern und Regionen getroffen werden. Damit ist sichergestellt, dass die zu erwartenden Projektergebnisse eine hohe Relevanz für ein landesweites Roll-Out-Szenario besitzen werden.
Projektfortschritte
Im Rahmen einer Kick-Off-Veranstaltung am 24. Februar 2017 wurden alle direkten Projektschulen und -seminare von der Niedersächsischen Kultusministerin feierlich berufen.
In zwei Start-Up-Veranstaltungen am 14./15. März 2017 konnten mit den Projektbeteiligten, aber auch mit den Vertretungen von u. a. Landeselternrat, Landesschülerrat und dem Schulhauptpersonalrat die Projekthandlungsfelder sowie die dazugehörigen Arbeitspakte definiert werden. Der daraus ermittelte Projektplan ist zur Zeit noch in der abschließenden Abstimmung und wird vor den Sommerferien 2017 veröffentlicht werden.
Im Bereich der technischen Umsetzung konnte bereits im Februar 2017 eine erste Realisierungsidee für die Niedersächsische Bildungscloud vorgestellt werden. Dabei weckten insbesondere die Integration eines datenschutzkonformen Messengers, die offene und editierbare Gestaltung der Landingpage sowie die Funktionalitäten der integrierten Programmodule das Interesse aller Beteiligten.
Zweistufige Multiplikatorenfortbildung im Rahmen der Bildungscloud startete im November 2017
Im Rahmen der Projektvorbereitung wurden alle beteiligten Projektschulen durch die Projektleitung besucht. Bei dieser Gelegenheit konnte festgestellt werden, dass jede Schule auf unterschiedlichsten Niveaustufen hinsichtlich ihrer Digitalisierung und des Einsatzes von digitalen Endgeräten im Unterricht ist. Ferner sind die Ausrichtungen der unterrichtlichen Nutzungsszenarien stark divergierend.
Bei den geführten Gesprächen wurde der Wunsch an die Projektleitung herrangetragen, einen schulübergreifenden Erfahrungsaustausch hinsichtlich unterrichtlicher Themen zu ermöglichen Diesem Wunsch wurde im November 2017 nachgekommen.
Sieben regionale Fortbildungstermine wurden von Schulen angeboten die bereits im netz-21 als Referenzschule aktiv sind und Erfahrung hinsichtlich des Unterrichts mit digitalen Endgeräten in einer 1:1 Ausstattung haben. Das Ziel der Fortbildungsreihe war, die Kollegien der teilnehmenden Projektschulen und Projektfollowerschulen stärker miteinander zu vernetzen.
Mehr unter: Hospitations- und Schulungstage im Rahmen der Niedersächsischen Bildungscloud
Weiterführende Informationen erhalten Sie über die Geschäftsstelle der Landesinitiative n-21.
Ansprechpartner:
Hanno ter Haseborg
☎ 05 11/3 53 66 21-41
E-Mail: terhaseborg@n-21.de